Damen 1 glänzt als Reserve von TSG Augsburg
Am letzten Samstag trafen die Göggingerinnen auf die TSG Augsburg.
Vor dem Spiel gab Trainerin Karina Samtleben ihren Mädels noch ein paar Ansagen mit auf den Weg. Den Göggingerinnen wurde eingebläut, dass sie im Angriff den Ball schnell machen und so ihre Außen frei spielen sollen, da ein Spiel über den Kreis heute nicht möglich sein wird. „Und konzentriert euch auch auf die Pässe“ , so die Trainerin. „Auf technische Fehler reagiere ich echt allergisch!“
Frei nach dem Motto „Von der lass ich mir gar nichts sagen“ und hochmotiviert, dieses Spiel zu verlieren, starteten die Mädels in ihr zweites Saisonspiel. Nach eingängigen Studien des Aufwärmens ihrer Gäste, war den Damen 1 klar: Der Torwart kann noch gar nicht warm geworfen sein. Als gute Gastgeberinnen nahmen sie sich dieser Sache dann im Spiel an. Von sämtlichen Positionen traf der Torwurf direkt auf die Keeperin der TSG.
Nachdem diese Aufgabe gewissenhaft erledigt worden war, fiel den Gastgeberinnen auf, dass das Tor ja nicht nur aus einer Torhüterin besteht. Da sie keinen Unterschied zwischen Mensch und Gegenstand machen, wurfen sie im Anschluss auch noch Latte und Pfosten warm. Schließlich gilt: Gleiches Recht für alle!
Selbsteinschätzung wurde von den Göggingerinnen ebenfalls groß geschrieben. Sobald sie wussten, dass der laufende Angriff nicht zu einem Torerfolg führen konnte, gaben sie den Ball lieber ihren Gästen. Die Einladung zum Gegenstoß nahmen diese oft und gerne an und konnten so das ein oder andere Tor erzielen.
Auch nach diversen Positionsangriffen der Gäste kam die Großherzigkeit der Damen 1 zum Vorschein. Nachdem sich die TSG so viel Mühe im Angriff gegeben hatte, dachten sich die Gögginger Torhüterinnen: „Diese Anstrengung muss doch belohnt werden!“ und ließen einen Ball nach dem anderen rein. Außerdem sollte den Gästen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Spielzüge zu üben. So griffen die Gastgeberinnen selten in einen solchen ein, ließen ihre Gäste spielen und machten ihnen die notwendigen Lücken auf.
Mit einem Stand von 6:16 und einem Hochgefühl der Barmherzigkeit, gingen die Göggingerinnen in die Halbzeitpause.
Doch das Hochgefühl fand schnell ein Ende! Ruhig und besonnen erkläre Trainerin Samtleben ihren Mädels, dass die Leute in Weiß die Gegner sind. Das hätte sie vielleicht früher kommunizieren sollen, denn so wurde der Mannschaft viel zu spät klar: Die ganze erste Halbzeit war umsonst!!! Notgedrungen fingen sie dann in der zweiten Halbzeit an, in der Abwehr zusammen zu stehen und ihre Gegner zu attackieren.
Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten konnte man endlich sehen, was sie so im Training machen und dass sie in der Abwehr wirklich gut stehen können. Doch der Sprung vom Samariter zum Endgegner ist eben nicht so einfach, wie man denkt. Zwar stand die Abwehr viel besser und auch im Angriff gab es weniger Fehler, als in der ersten Halbzeit, doch der große Vorsprung der Gäste konnte nicht eingeholt werden. Nach 60 Minuten mussten sich die Göggingerinnen mit einem vernichtenden Ergebnis von 18:31 geschlagen geben. „Es war wirklich verrückt! Ihr wart alle scheiße! Es war keine einzige von euch dabei, die sich da rausnehmen kann“ , so das Fazit der Trainern. „Ein richtiges Kollektivversagen!“
Ein Gutes kann man aus diesem Spiel mitnehmen: Der Teamgeist war da! Wenn einer scheiße spielt, spielen eben alle scheiße. Nach einer ausgiebigen Dusche, ein-zwei Zigaretten und einer Kiste Frustbier kam der Teamgeist erneut zum Vorschein. Vernichtend geschlagen saßen die Göggingerinnen vor der heimischen Bezler-Halle und lachten sich selber aus. Dieses Spiel kann nur mit Humor genommen werden und muss schnellst möglich aus den Köpfen verschwinden. Denn jetzt heißt es: Aufstehen, Krone richten und weiter machen!
Die 2 Ligapunkte sind zwar nicht in Göggingen geblieben, dafür unzählige Karmapunkte und die sollten für die ganze Saison reichen!
TSV Göggingen: Kircher, Hofmann (Tor); Greißel (1), Walter (6/1), Müller (4/1), Laubinger, Mader (1), Fischer, Wetzstein (2), Holzmann (1), Wagner, Riedel (1), Woerterle (2)